Master of Taxation in Gelsenkirchen
Hallo Zusammen, ich bin Jerome. Ich bin 23 Jahre Jung und befinde mich derzeit in meinem 2. Semester des Master of Taxation der Steuerlehrgänge Dr. Bannas in Kooperation mit der westfälischen Hochschule (WHS) in Gelsenkirchen.
Du hast dich ebenfalls wie ich dazu entschlossen Steuerberater bzw. Steuerberaterin zu werden, doch bist dir noch unsicher, welcher Weg für dich der richtige ist? Dann könnten dir meine Erfahrungen aus meinem aktuellen Masterstudium ggf. helfen, den Weg über den Master of Taxation als den für DICH passendsten Weg zu identifizieren!
Bevor ich auf den Master of Taxation und meine bisherigen Erfahrungen weiter eingehe, stelle ich mich zunächst genauer vor. Wie bereits oben erwähnt ist mein Name Jerome Glittenberg und ich bin einer von mehreren Teilnehmern bzw. Teilnehmerinnen des erstmalig in Gelsenkirchen stattfindenden Master of Taxation! Mein bisheriger Werdegang ist schnell erzählt. Im Jahr 2019 habe ich mein Abitur abgeschlossen und mich nahtlos für mein Bachelorstudium in BWL an der Universität Duisburg/Essen am Campus Essen eingeschrieben, welches ich im Januar 2023 ebenfalls erfolgreich abgeschlossen habe. Seit 2021 habe ich parallel zu meinem Vollzeitstudium begonnen bei einer kleinen Steuerberatungsgesellschaft in Gelsenkirchen-Buer als Werkstudent zu arbeiten. Durch ein paar Modulen in meinem Bachelorstudium entwickelte ich eine gewisse Affinität zur Steuerlehre, welche sich durch meine praktische Arbeit in der Kanzlei nur bestärkte. Und so ist auch mein Entschluss eines Tages - natürlich am besten schon heute - Steuerberater zu werden, schnell gefallen!
Doch warum habe ich mich denn für den Weg über den Master of Taxation entschieden?
Zusammenfassend würde ich sagen, waren zwei Punkte ausschlaggebend für meine damalige Entscheidung:
- Zeit
- Gegebenheiten
Zeit - Allein die Möglichkeit den Steuerberatertitel innerhalb von 2,5 Jahren erwerben zu können, im Gegensatz zu den anderen bestehenden Alternativen, bspw. erst über ein Masterstudium in Vollzeit und anschließenden 3 Jahre Berufserfahrungen (5 Jahren), war der Zeitvorteil einer der treibenden Argumente bei meiner Entscheidung.
Gegebenheiten – Dadurch, dass zwischen den Beginn des Masters und den Abschluss meines Bachelors insgesamt „nur“ 2 Monate lagen, war der Studienablauf nichts, woran ich mich erst einmal wieder gewöhnen musste. Anders ausgedrückt, ich musste mich nicht damit beschäftigen wieder zu lernen, wie man lernt. Hinzu kam noch, dass ich die „Doppelbelastung“ zwischen Studieren und Arbeiten in der Kanzlei bereits kannte, zwar nicht in diesem Verhältnis und in der Intensität, aber es war für mich absehbar, welche Belastung mich erwarten würde.
Und so konnte ich mich im Januar 2023 schnell mit dem Gedanken anfreunden, im Oktober 2025 einer der Teilnehmer:innen des Steuerberaterexamen und zugleich um einen Titel, nämlich den des „Master of Taxation“ reicher zu sein. Wobei ich hier anmerken möchte, dass der Titel für mich persönlich nahezu keine Relevanz für meine Entscheidung hatte. Er war für mich von Beginn an eher ein „nice to have“.
Die Bewerbungsfrist für das Sommersemester 2024 endet am 31.01.2024. Für alle Fragen und mehr Informationen zum Studium besuchen Sie unsere kostenlose Info-Veranstaltung. alle Termine in Übersicht
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Nun konkret – Was ist der Master of Taxation und wie muss man sich den Ablauf vorstellen?
Der Master of Taxation ist ein berufsbegleitender Studiengang. Er erstreckt sich über insgesamt 5 Fachsemestern mit einer abschließenden Masterarbeit und der anschließenden Prüfung im Oktober für den Steuerberatertitel. Während des Studiums wird man zum einen durch die Inhalte an sich und zum anderen in Form von speziellen, vom Studium unabhängigen, Klausurentraining auf das Steuerberaterexamen bereits vorbereitet. Ein Semester besteht grundsätzlich aus 4 Modulen (Ausgenommen des 5. Fachsemesters) mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten in der Steuerlehre, wie z.B. im Ertragsteuer-, Bilanzsteuer- oder auch im Verfahrensrecht u.v.m. Die einzelnen Module finden jeweils am Freitag und am Samstag als Blockveranstaltungen statt. D.h. aktuelle arbeite ich von Mo-Do in der Kanzlei und bin freitags und samstags in der Vorlesung vor Ort in Gelsenkirchen an der WHS.
Kurze Anmerkung: Der Masterstudiengang findet in hybrider Form statt. D.h. grundsätzlich ist es jedem Teilnehmer und jede Teilnehmerin freigestellt, ob Sie vor Ort an der Veranstaltung teilnehmen oder eben online. Ich persönlich bin jedoch klarer Befürworter des Präsenzunterrichts. Insbesondere im Bereich der Steuerlehre. ist es wesentlich angenehmer so in intensivere Diskussionen einzutauchen und zudem lässt sich das meiste einfach besser in einer Gruppe erschließen. Nichtsdestotrotz möchte ich an dieser Stelle die Möglichkeit Online an den Vorlesungen teilnehmen zu können nicht schlecht reden - ganz im Gegenteil! Wenn es für einen nicht möglich ist vor Ort teilnehmen zu können, ist es umso besser, dass man die Vorlesung nicht zwangsläufig verpassen muss. Mein persönlicher Rat ist aber, wenn die Möglichkeit besteht in Präsenz an den Veranstaltungen teilnehmen zu können, würde ich dies jederzeit versuchen wahrzunehmen!
Die Vorlesungsveranstaltungen erstrecken sich freitags von 10:00 – 17:00 Uhr und samstags von 9:00 – 16:00 Uhr also jeweils 7 Std geballtes Steuerwissen. Die Folge: ohne ordentliche Nacharbeit besteht hier die Gefahr den Anschluss zu verlieren, deshalb ist hier aktuell mein Motto „Nach der Vorlesung ist vor der Vorlesung“. D.h. am Restwochenende und an den anderen Tagen in der Woche (Mo-Do) arbeite ich die gelernten Studieninhalte nach und bereite mich auf die kommenden Vorlesungen vor. Hieraus wird schnell deutlich, dass das Pensum nicht zu unterschätzen ist! Deshalb wäre auch hier mein persönlicher Tipp, die Arbeitszeiten in der Woche an dem Tempo des Studiums anzupassen. Ich persönlich arbeite von Mo-Do insgesamt durchschnittlich 28 Std/Woche und das ist auch mein persönliches Maximum, um die Studieninhalte und die Vorbereitungen auf das Steuerberaterexamen auch gewissenhaft nach- bzw. vorarbeiten zu können. Natürlich ist dies sehr individuell. Dem einen fällt das Lernen leichter als dem anderen oder der eine hat ein besseres Zeitmanagement als der andere. Allerdings und das bestätigten mir auch meine derzeitigen Kommilitonen in persönlichen Gesprächen, ist eine wöchentliche durchschnittliche Arbeitszeit von mehr als 30 Stunden kaum tragbar, um die Inhalte vernünftig nacharbeiten zu können. Natürlich wünscht sich jeder Arbeitgeber bzw. jede Arbeitgeberin, dass man bestmöglich mehr Stunden im Büro verbringt, insbesondere im Hinblick auf das derzeitige Arbeitsvolumen im Bereich der steuerberatenden Berufe. Doch auch hier sind meine bisherigen Erfahrungen aus Gesprächen mit meinen Kommilitonen so, dass die meisten Arbeitgeber: innen verständnisvoll der persönlichen Zeiteinteilung zustimmen.
Einen weiteren Vorteil bei dem dualen Masterstudiengang möchte ich nicht unerwähnt lassen und dieser ist mir auch erst in dieser Deutlichkeit im Verlauf des 1. Semester besonders bewusst geworden. Denn während meines Bachelorstudiums fehlte mir oftmals bei gewissen Inhalten der Praxisbezug, so dass vieles äußerst schnell in Vergessenheit geraten ist. In dem Master jedoch werden ausschließlich für „unsere“ Praxis relevante Inhalte besprochen. Natürlich sind auch hier Inhalte dabei, die mal mehr und mal weniger in der Praxis vorkommen, aber es war nicht unüblich bzw. es kommt nicht selten vor, dass Inhalte in der Woche zuvor in den Vorlesungen besprochen wurden, die für mich unmittelbare Praxisrelevanz hatten. Besonders im Hinblick auf die Steuerberaterprüfung kann dies ein enormer Vorteil sein, um besprochene Inhalte besser abspeichern zu können.
Ich hoffe ich konnte dir mit diesem Artikel über meine bisherigen persönlichen Erfahrungen über den „Master of Taxation“ und meinem Werdegang eine Hilfestellung geben, um abwägen zu können, ob dieser duale Studiengang auch dein Weg zum Steuerberater bzw. Steuerberaterin sein könnte.
Beste Grüße
Jerome
Über den Autor
Jerome Glittenberg
Master of Taxation Student an der Westfälischen Hochschule in Kooperation mit Dr. BANNAS. Nach der Masterarbeit bereitet er sich noch auf das Steuerberater-Examen 2025/26 vor.