Wie ich zu zwei Master of Taxation Abschlüssen gekommen bin
Wir haben mit Thomas Bufler aus dem Allgäu gesprochen. Er hat im Februar 2023 als bester Absolvent seines Jahrgangs den Abschluss zum Master of Taxation (M.A.) an der Hochschule München gemacht. Außerdem war er davor bereits Student an der OTH Weiden, wo er ebenso erfolgreich seinen Master of Laws (LL.M.) im Steuerrecht absolviert hat.
Dr. BANNAS (Jana) fragt:
Hallo Thomas, schön, dass es heute geklappt hat und wir etwas über Deinen Weg zum Steuerberater erfahren können. Fangen wir mit einer kurzen Vorstellung an. Wer bist Du?
Thomas antwortet: Ich bin Thomas Bufler, 29 Jahre alt und komme eigentlich mitten aus dem Allgäu. Ich komme ursprünglich aus einem landwirtschaftlichen Betrieb und mein Hobby neben dem Steuerrecht ist das Fahrradfahren. Das war auch immer mein Ausgleich im Studium und auch jetzt während der Kanzleitätigkeit - einfach komplett abzuschalten und mit dem Sport auch mal draußen die Zeit zu genießen.
Dr. BANNAS (Jana) fragt:
Thomas antwortet: Ich war auf einer privaten Wirtschaftsschule, wo ich ab der 7. Klasse meinen Schwerpunkt auf Wirtschaft und Recht legen konnte. Das hat mir von Anfang an Spaß gemacht. Dort hatte ich bereits Berührungspunkte mit steuerlichen Themen, was durch mehrere Praktika in Steuerkanzleien und bei der Finanzverwaltung vertieft wurde. Dadurch wurde mir früh klar, dass ich Steuerberater werden möchte.
Dr. BANNAS (Jana) fragt:
Thomas antwortet: Das ist schon ein paar Jahre her, aber ich glaube, der Dozent hieß Florian Hagel. Ich hatte ihn im sechsten oder siebten Semester während meines Bachelorstudiums, das ich 2020 abgeschlossen habe. Durch ihn wusste ich, dass es an der Hochschule München in Kooperation mit Dr. Bannas auch einen Master gibt. An der Hochschule, an der ich meinen Bachelor gemacht habe, gab es ebenfalls einen Master. Ich habe dann sorgfältig geprüft, welcher am besten zu mir passt. Mir war klar, dass ich einen Master mit Praxisbezug, Präsenzunterricht und weniger Selbststudium wollte. Nach sorgfältiger Auswahl blieben nur wenige Hochschulen übrig, die diese Anforderungen erfüllten. Am Ende entschied ich mich für den Master, den Dr. Bannas anbietet, da dort der Praxis- und Präsenzanteil am höchsten war.
Dabei hatte ich zunächst den Master in München ins Auge gefasst, der betriebswirtschaftlich ausgerichtet war. Aber da ich bereits einen juristischen Bachelor gemacht hatte, wollte ich mit dem LL.M. auch einen juristischen Master anschließen. So bin ich schließlich auf den Master gestoßen, der von Dr. Bannas in Kooperation mit der OTH Weiden angeboten wird und der - im Gegensatz zum M.A. in München - mit dem LL.M. abschließt.
Dr. BANNAS (Jana) fragt:
Thomas antwortet: Das hat sich aus meinem Bachelorstudium entwickelt, das ich berufsbegleitend im Bereich Steuerrecht absolviert habe. Es war ein juristischer Bachelor in München, der mich inhaltlich sehr geprägt hat. Währenddessen habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich mich nach dem Bachelor am besten weiterqualifizieren und gezielt auf das Steuerberaterexamen vorbereiten kann.
Es gab zwei Varianten für mich zur Auswahl: Die erste wäre gewesen, drei Jahre in der Berufspraxis zu arbeiten – davon zwei Jahre Vollzeit und danach ein Jahr Vorbereitung auf das Examen. Das wollte ich jedoch nicht, da mir wichtig war, im Lernen zu bleiben. Deshalb habe ich nach einer Alternative gesucht und mich für den Weg über ein Masterstudium entschieden.
Dr. BANNAS (Jana) fragt:
Thomas antwortet: Was mich motiviert hat, den Master in Weiden zu machen, war zum einen der Titel des LL.M., aber auch die Größe des Studiengangs. In München war mir klar, dass der Jahrgang größer wird. Daher habe ich mich trotz der Entfernung für Weiden entschieden, weil die familiäre Atmosphäre und die Lernatmosphäre mir dort besser gefielen. Außerdem sind fast alle Dozenten dort parallel in der Kanzleipraxis tätig, was den Studiengang für mich besonders wertvoll machte.
Dr. BANNAS (Jana) fragt:
Thomas antwortet: Mein ursprünglicher Plan war, mir vor Ort in Weiden eine Wohnung zu nehmen. Allerdings startete der Master 2020 im Herbst, und durch die Corona-Beschränkungen wurde vieles auf Online-Unterricht umgestellt. Das war zwar nicht mein Wunsch, da ich Präsenzunterricht bevorzugte, aber wir hatten nun mal keine Wahl - und letztlich hat es gut funktioniert.
Für die Präsenzphasen habe ich meist in Ferienwohnungen oder Hotels übernachtet. Beruflich war ich weiterhin im Allgäu in Kempten tätig. Ein großer Vorteil war, dass ich nicht alleine aus der Region kam. Ich hatte direkt in meiner Nähe jemanden, der ebenfalls den Master gemacht hat, was ideal für eine Lerngruppe war.
Dr. BANNAS (Jana) fragt:
Thomas antwortet: Ganz klar, die Dozenten. Gerade im berufsbegleitenden Studium sind sie das Wichtigste. Im Steuerbereich ist es entscheidend, dass Dozenten selbst in der Praxis tätig sind – sei es in einer Steuerkanzlei, als Rechtsanwälte oder am Finanzgericht. Das war das Schöne am Master: Alle Dozenten hatten Praxiserfahrung und konnten den Stoff mit realen Beispielen verknüpfen. Reines Theorie-Lernen bringt weder fürs Examen noch für die Praxis etwas. Dieser Praxisbezug war ein großer Vorteil.
Dr. BANNAS (Jana) fragt:
Thomas antwortet: Ich hätte mir gewünscht, vorher besser einschätzen zu können, wie anspruchsvoll und zeitintensiv der Master wirklich ist. Nicht nur das hohe fachliche Niveau – das letztlich eine exzellente Vorbereitung für das Steuerberaterexamen war – sondern auch die Organisation war fordernd. Mit drei Tagen Studium pro Woche neben drei Tagen Arbeit war das Zeitmanagement echt knackig. Besonders die lange Anfahrt nach Weiden für Klausuren war herausfordernd: Sechs bis sieben Stunden Fahrt für eine zweistündige Klausur, oft über mehrere Wochen hinweg, war wirklich kräftezehrend.
Dr. BANNAS (Jana) fragt:
Thomas antwortet: Die größte Hürde war definitiv das Zeitmanagement. Das ist sehr individuell, da jeder unterschiedlich lernt. Natürlich kann man sich allgemeine Tipps holen, aber am Ende muss man den richtigen Ansatz für sich selbst finden. Ich hatte zusätzlich den Nachteil, dass ich sehr hohe Ansprüche an mich selbst gestellt habe. Dadurch habe ich mehr Zeit investiert als andere – was sich aber gelohnt hat. Im Examen hat sich dieser Einsatz ausgezahlt, und das hat mir das Gefühl gegeben, alles richtig gemacht zu haben.
Dr. BANNAS (Jana) fragt:
Thomas antwortet: Der zweite Master hat sich eher spontan ergeben. Da die Inhalte größtenteils identisch mit denen in Weiden waren, musste ich nur noch ein einziges zusätzliches Modul in München anhängen, um auch den Titel des M.A. zu erlangen. Dabei war ich hauptsächlich für Klausuren in München vor Ort. Da fiel mir die Entscheidung leicht, den zweiten Master mitzunehmen, da der Nutzen klar überwog.
Dr. BANNAS (Jana) fragt:
Thomas antwortet: Definitiv ja. Ich würde den Weg über ein berufsbegleitendes Studium wieder wählen, besonders in Kooperation mit Dr. Bannas. Das berufsbegleitende Konzept kann ich absolut empfehlen. Wichtig ist, sich bewusst zu machen, wie viel Zeit es bindet – das wird oft unterschätzt.
Als Vorbereitung auf das Examen war es die beste Möglichkeit, weil ich mich über sechs Jahre intensiv vorbereiten konnte, insbesondere während der zwei Jahre im Master. Dort war das Niveau fachlich sehr hoch und gezielt auf das Examen ausgerichtet, mit Klausuren, die perfekt abgestimmt waren. Diese Tiefe und Vorbereitung bekommt man in einem kurzen Vorbereitungskurs nicht. Trotz des großen Zeitaufwands blicke ich gerne auf diese intensive Phase zurück, da sie letztlich gut organisiert und lohnenswert war.
Dr. BANNAS (Jana) fragt:
Thomas antwortet: In Weiden hatten wir einen Kurs mit 13 oder 14 Leuten und das war die beste Gruppe, die ich jemals hatte. Der Zusammenhalt war außergewöhnlich, es fühlte sich eher wie ein Team an. Selbst jetzt besteht der Kontakt noch, was für mich das Besondere an den kleinen Gruppen ausmacht. Wenn ich ans Studium denke, bleibt mir besonders dieser Zusammenhalt in Erinnerung – mehr als alles andere, sogar mehr als die großartigen Dozenten. Das ist etwas, das mich nachhaltig beeindruckt hat.
Wir versuchen, trotz des vollen Terminplans, den Kontakt aufrechtzuerhalten – zumindest so gut es eben geht. Das ist für mich auch das Besondere: eine so enge Gemeinschaft, wie ich sie vorher in meiner Studienzeit nie erlebt habe.
Dr. BANNAS (Jana) fragt:
Thomas antwortet: Das ist eine gute Frage (lacht). Ich habe tatsächlich direkt nach dem Master das Steuerberaterexamen abgelegt und bin nun seit zwei Jahren als Steuerberater tätig. Zu Beginn war ich Teamleiter für etwa zehn Personen und seit dem Jahreswechsel auf 2024 habe ich zusammen mit einer Kollegin die Leitung der Kanzlei in Kempten mit 40 Mitarbeitern übernommen.
Es war immer mein Ziel, die Leitung einer Kanzlei zu übernehmen. Das ging nun schneller als erwartet und zeigt, was man mit diesem Studium erreichen kann. Jetzt habe ich definitiv erst einmal genug zu tun. Allerdings möchte ich mich weiterhin fort- und weiterbilden, zum Beispiel zum Fachberater. Für mich ist das Weiterlernen im Steuerrecht sehr wichtig und ich finde es spannend, immer wieder neue Bereiche zu entdecken. Besonders interessant finde ich die Arbeit im landwirtschaftlichen Bereich.
Es motiviert mich, auch nach dem Erreichen meiner Ziele weiterzumachen und mich in verschiedenen Bereichen zu spezialisieren. Das Steuerrecht bietet so viele Möglichkeiten zur Weiterbildung, ob in Richtung Wirtschaftsprüfung oder Fachberatung. Die Wege sind offen und es gibt immer Raum für Weiterentwicklung. Im November 2024 habe ich zum Beispiel noch die Zusatzqualifizierung "landwirtschaftliche Buchstelle" erfolgreich absolviert.
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Er wohnt im Allgäu und hat seinen Master of Taxation an der OTH Weiden und an der Hochschule München absolviert. Am Steuerberaterexamen 2022 erfolgreich teilgenommen.
Interviewt von:
Jana Albrecht, Steuerlehrgänge Dr. BANNAS