Syndikus Steuerberater - Was ist das?

Was ist ein Syndikus Steuerberater und wo arbeitet er? Wie wird man ein Syndikus und wie viel kann man verdienen? Wir haben Ihnen hier alles Wissenswerte zusammengefasst.

Als Syndikus-Steuerberater bezeichnet man einen Steuerberater, der nicht bei einem Arbeitgeber seines Berufsstandes beschäftigt ist. Er ist also nicht bei einem anderen Steuerberater oder in einer Steuerberatungskanzlei beschäftigt, sondern arbeitet für einen Verband oder ein Unternehmen, z. B. in der freien Wirtschaft.

Um Syndikus Steuerberater zu werden, müssen Sie die Steuerberaterprüfung erfolgreich bestanden haben und durch die Steuerberaterkammer zum Steuerberater bestellt worden sein. Sind Sie bereits Steuerberater und wollen nun Syndikus werden, müssen Sie das ihrer Steuerberaterkammer mitteilen und entsprechende Anzeigeformulare ausfüllen und einreichen.

Dabei müssen folgende Voraussetzungen erfüllt werden:

1. Auch wenn Sie als Syndikus Angestellter eines Unternehmens sind, müssen Sie nebenher den Beruf des Steuerberaters ausüben können. Der Arbeitgeber muss eine entsprechende Einverständniserklärung unterschreiben. Wenn Sie rein als angestellter Syndikus arbeiten wollen, können Sie nicht zum Steuerberater bestellt werden.
2. Der Arbeitgeber darf nicht gleichzeitig Mandant des Syndikus-Steuerberaters sein.
3. Eine eigene Berufshaftpflichtversicherung ist für den Syndikus-Steuerberater Pflicht, auch wenn er eigentlich bei einem Unternehmen angestellt ist.
4. Der Syndikus-Steuerberater muss eine eigene Niederlassung vorweisen können.

Zu den Tätigkeiten eines Syndikus-Steuerberater gehört die Wahrnehmung der sogenannten Vorbehaltsaufgaben im Sinne des § 33 StBerG:

"Steuerberater, Steuerbevollmächtigte und Berufsausübungsgesellschaften haben die Aufgabe, im Rahmen ihres Auftrags ihre Auftraggeber in Steuersachen zu beraten, sie zu vertreten und ihnen bei der Bearbeitung ihrer Steuerangelegenheiten und bei der Erfüllung ihrer steuerlichen Pflichten Hilfe zu leisten. Dazu gehören auch die Hilfeleistung in Steuerstrafsachen und in Bußgeldsachen wegen einer Steuerordnungswidrigkeit sowie die Hilfeleistung bei der Erfüllung von Buchführungspflichten, die auf Grund von Steuergesetzen bestehen, insbesondere die Aufstellung von Abschlüssen, die für die Besteuerung von Bedeutung sind, und deren steuerrechtliche Beurteilung.”

Syndikus Steuerberater übernehmen vor diesem Hintergrund im Unternehmen und Verband unter anderem folgende Aufgaben:

• Lohn- und Finanzbuchführung
• Erstellung und Beurteilung von Jahresabschlüssen
• Erstellung der betrieblichen Steuererklärungen
• Vertretung des Unternehmens oder Verbandes gegenüber und Kommunikation mit Finanzbehörden

Der Syndikus Steuerberater arbeitet bei einem Unternehmen oder Verein und nutzt die entsprechenden Räumlichkeiten, die ihm bereitgestellt werden.

Zusätzlich muss ein Syndikus noch eine berufliche Niederlassung unterhalten. Die Niederlassung kann eine eigene Praxis sein, eigenes Büro, ein Raum in der privaten Wohnung. Theoretisch ist es auch möglich, dass der Syndikus für seine Tätigkeit als Steuerberater auch das Büro seines Arbeitgebers nutzt. In diesem Fall muss er allerdings sicherstellen, er seinen beruflichen Pflichten - wie etwa der Verschwiegenheit - ungehindert nachkommen kann.

Das Gehalt liegt laut gehalt.de im Durchschnitt zwischen 70.000 und 85.000 € im Jahr. Es hängt dabei von mehreren Faktoren ab, wie z. B.:

• Arbeitgeber
• Individuelle Vereinbarungen
• Ort / Bundesland

Durchschnittliches Gehalt eines Syndikus Steuerberaters pro Bundesland

Nachfolgend zeigen wir Ihnen, wie laut gehalt.de das durchschnittliche Gehalt eines Syndikus Steuerberaters aussieht, je nachdem in welchem Bundesland er tätig ist.

Zu dem Gehalt, welches der Syndikus Steuerberater von seinem Arbeitgeber erhält, kommt natürlich noch der Verdienst aus der Tätigkeit als Steuerberater für andere Mandanten. Er kann somit noch deutlich mehr verdienen, je nachdem ob er nebenberuflich noch weitere Mandaten betreut und wie umfangreich die Betreuung ist.